Am 13. August gab es eine besondere Radtour des ADFC Pinneberg. Sie war in mehrfacher Hinsicht besonders: Einmal, weil die Tourleiter Martina und Guido, die die Tour ausgearbeitet und abgefahren hatten, krank geworden sind und Hartmut und Matthias einsprangen. Sie hatten den Track bekommen, aber keine Möglichkeit, die Tour Probe zu fahren. Sie waren also genauso gespannt auf die Strecke wie die Gäste. Die zweite Besonderheit war, dass der Treffpunkt nicht wie üblich die Drostei war, sondern der Bahnhof in Wrist. Da musste man erst einmal hinkommen, mit Bahn oder Auto. Ich fuhr zum Bahnhof Pinneberg und fand dort schon eine ganze Anzahl Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es wurden Gruppentickets gezogen und geschaut, dass sich die neun Mitfahrer auf mehrere Zugeingänge verteilten, denn der RB71 hat an jedem Eingang ein Mehrzweckabteil. Als wir dann mit 10 Minuten Verspätung in Wrist ankamen, warteten dort mit Hartmut noch elf weitere Teilnehmer, die mit dem Auto angereist waren. Insgesamt waren es also 21 Teilnehmer.
Nach einer kurzen Begrüßungsansprache ging es los. Hinter Kellinghusen fuhren wir in die landschaftlich schöne Gegend um den Rensinger See, parallel zur Stör. Überraschung: Es gab eine Holzbrücke mit Treppe und Schieberinne über die Stör. Die Teilnehmer halfen sich gegenseitig, ihre teils schweren Räder die Brücke hoch zu schieben. Aber das stärkte ja auch den Zusammenhalt. Dann kam es auf einer Kreisstraße hinter Fitzbek zu einer Havarie: Einem Teilnehmer war der Zahnriemen heruntergesprungen. Zum Glück wusste er, wie man das wieder richtet, konnte es nur nicht selber machen. Also machte ich das unter seiner Anleitung. Nach 5 Minuten war das Rad wieder fahrtüchtig. Nachdem wir einige Zeit durch den Wald über vom Regen der letzten Tage und Wochen aufgeweichte Wege gefahren waren, kam das nächste Abenteuer: Eine Furt durch einen Bach. Um trockenen Fußes rüber zu kommen, gab es Steine, und das Rad musste nebenher durch das Wasser geschoben werden. Irgendwann kamen wir zu einem Picknickplatz an einer Störschleife. Also landschaftlich war die Strecke ein Leckerbissen. Apropos Leckerbissen: Ich hatte für die Teilnehmer einen Kirschkuchen mitgebracht. Aber geteilt durch 21 ergab das ziemlich kleine Stücke.
Weiter ging es durch Felder und Wälder bis zum nächsten Halt an der Brücke über die Bünzau. Wir passierten den Boxberg und unsere Strecke ging auf und ab. Nach zwei Drittel der Tour kam der Höhepunkt unserer Strecke: Im Schierenwald erreichten wir die 100-Meter-Marke. Als letzter Mann musste ich ab jetzt zwei Mitfahrerinnen immer wieder motivieren, weil sie bei den Steigungen den Anschluss verloren. Wir holten das Feld dann aber in den Abfahrten meist wieder ein, außerdem wartete Hartmut nach den Steigungen. Schließlich erreichten wir auf einem Höhenzug die Cyriacus-Kirche in Kellinghusen, eine sehr schöne, alte Feldsteinkirche. Weil gleichzeitig Töpfermarkt war, hatte die Kirchengemeinde einen Kaffee- und Kuchenverkauf organisiert, den wir gerne zur Stärkung nutzten.
Nach einer halben Stunde fuhren wir in die Stadt herunter zum Töpfermarkt. Wer den Zug bekommen wollte, musste nach 20 Minuten wieder aufbrechen, um mit mir zum Bahnhof nach Wrist zu fahren. Andere wollten noch bleiben und bummeln und fuhren dann später mit Hartmut zurück.
Für viele war es eine sehr schöne Fahrt und sie waren glücklich, mitgefahren zu sein. Für einige war es aber auch anstrengend gewesen, was sich aber nicht ausschließt.
Gut, dass Hartmut und ich Zeit hatten, die Tour zu übernehmen, sonst hätten 19 enttäuschte Gäste in Wrist gestanden. Aber auch wir waren sehr zufrieden, denn wir hatten einen schönen Tag und eine tolle Tour mit netten Menschen.
Den GPS-Track der Tour finden Sie hier.