Übergabe der Unterschriftenlisten an Bürgermeisterin SteinbergIm Rahmen des Stadtradelns in Pinneberg organisiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) inzwischen traditionell eine Radtour mit der Bürgermeisterin durch Pinneberg. Am vergangenen Sonnabend radelten 20 Pinneberger zusammen mit Frau Steinberg die 4-Flüsse-Tour, 18 Kilometer entlang von Pinnau, Mühlenau, Düpenau und dem Bredenmoorsbach.

Anlässlich der Radtour übergaben Vertreter des ADFC Pinneberg über 1.000 Unterschriften aus der Aktion "5 statt 50" an Frau Steinberg auch stellvertretend für die Pinneberger Politik. Die Unterstützer dieser Aktion fordern Politik und Stadtverwaltung auf, mehr Personal und Finanzmittel für eine effektive Förderung des Radverkehrs in der Stadt bereit zu stellen. 5 Euro anstelle der bislang investierten 50 Cent pro Einwohner und Jahr stellen nach Ansicht von Fachleuten das absolute Minimum dar. Der Nationale Radverkehrsplan (NRVP) unserer Bundesregierung empfiehlt sogar knapp 8 Euro.

Die Radfahrer in Pinneberg benötigen dringend sichere und durchgängige Wegeverbindungen im ganzen Stadtgebiet, ein Ausbau der Velorouten könnte hierzu ein erster Schritt sein. Solange beispielsweise viele Kontaktanforderungsschleifen an den Kreuzungen nicht auf Fahrräder reagieren, muss sich niemand wundern, wenn Radfahrer auch mal bei bei Rot fahren.

Schon im ADFC-Fahrradklima-Test 2016, bei dem Pinnneberg mit der Schulnote 4,4 denkbar schlecht abgeschnitten hat, war eines der zentralen Ergebnisse: Alle fahren Fahrrad. Die hohe Beteiligung an der Unterschriftenaktion unterstreicht einmal mehr, wie wichtig den Bürgern dieses Thema ist. Viele Pinneberger nutzen ihr Fahrrad für Alltagswege, zum Einkaufen, zur Arbeit, zur Schule etc. Das Fahrrad ist schon lange nicht mehr nur ein Verkehrsmittel nur für Sonntagstouren.

Da der Radverkehr von Politik und Verwaltung in den vergangenen Jahren sehr stiefmütterlich behandelt wurde, besteht nun großer Nachholbedarf. Insbesondere die Novellen der Straßenverkehrs-Ordnung bedürfen einer zeitnahen Umsetzung im Pinneberger Straßenbild. Beispielsweise könnten an zahlreichen Straßen der Stadt Fahrradschutzstreifen oder Radfahrstreifen markiert werden, um der Zunahme des Radverkehrs Rechnung zu tragen und den Radfahrenden ein zügiges und sicheres Vorankommen zu ermöglichen. Ein besonders kritischer Knotenpunkt ist nach Aussage vieler Radfahrer die Unterführung am Bahnhof sowie der Weg vom Bahnhof zum Schwimmbad über den neuen Park-and-Ride-Parkplatz.