Die erste Fahrradstraße in PinnebergWer mit uns Radtouren in Richtung Hamburg fährt, kennt diese Straße: die Halstenbeker Straße zwischen Bogenstraße und Düpenau. Auf Halstenbeker Gebiet heißt sie Thesdorfer Weg. Es ist für Radfahrer ein relativ ruhiger Weg. Allerdings ist er sehr schmal und kurvig. Deshalb ist schon die Begegnung zwischen Radfahrern und Pkws hier kritisch. Hier fahren viele Schüler und Arbeitnehmer mit dem Rad entlang. Von Halstenbeker Seite gibt es seit 2010 Bemühungen, diese wichtige Verbindung in die Kreisstadt zur Fahrradstraße zu machen. Im Oktober 2010 hat der Ausschuss für Bau-, Planungs- und Verkehrswesen diesen Antrag der SPD mit 6:4 Stimmen beschlossen.

Doch dann musste man sich mit dem Kreis Pinneberg (Verkehrsbehörde) und der Stadt Pinneberg verständigen. Um das Projekt auch von der Pinneberger Seite her anzuschieben, hat die SPD-Fraktion im Dezember 2015, also fünf Jahre später, im Ausschuss für Stadtentwicklung einen Antrag eingebracht, die gesamte Halstenbeker Straße von der Pestalozzistraße bis zur Düpenau-Brücke zur Fahrradstraße zu machen. Der Antrag wurde angenommen. Etwa ein Jahr später, gab die Verwaltung bekannt, die Straße müsse erst renoviert werden, bevor man hier die erste Fahrradstraße in Pinneberg einrichte. Ein Vertreter des ADFC Pinneberg hat in einer Bürgerfragestunde kurz vor der Sitzung, in der das debattiert weren sollte, die Sichtweise der Verwaltung zurückgewiesen: Sicherlich lauern vor der Johannes-Comenius-Schule (JCS) die übelsten Schlaglöcher der Stadt. aber wenn es für die Autos, Radfahrer und Fußgänger im chaotischen Mischverkehr vor der Schule gut genug ist, kann es für Radfahrer nicht zu schlecht sein.

Im Sommer, bei der Tour mit der Bürgermeisterin, sprachen wir Frau Steinberg darauf an und sie meinte, sie sei sehr dafür, zwischen Bogenstraße und Düpenau-Brücke eine Fahrradstraße einzurichten. Nicht jedoch vor der JCS. Im November 2017 gab es wieder einen Vorstoß aus Halstenbek. Im dortigen Ausschuss wurde berichtet, dass die Stadt Pinneberg in den Koordinierungsgesprächen das Vorhaben befürwortet habe. Und so wurde die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit der Stadt Pinneberg ein Konzept auszuarbeiten und der Kreisbehörde zur Genehmigung vorzulegen. Treibende Kraft auf Halstebeker Seite war von Beginn an Frau Hildegard Krüger/SPD Halstenbek. Ihr gebührt Dank für Ihre Hartnäckigkeit und ihren langen Atem. Auch gab es inzwischen ADFC-Vertreter aus Halstenbek, die Frau Krüger tatkräftig unterstützt haben. Hier zeigt sich, was man erreichen kann, wenn man über die Grenzen der Kommunen hinweg zusammen arbeitet.

Am vergangenen Dienstag wurden auf Pinneberger Seite die Schilder "Fahrradstraße" aufgestellt, mit dem Zusatzschild "Anlieger frei". Die Symbolik auf der Fahrbahn ist ziemlich unauffällig gestaltet und für eine Fahrradstraße ungewöhnlich. Die Halstenbeker Verwaltung wartet noch auf die Lieferung ihrer Schilder und wird sie dann schnellstmöglich aufstellen. Frau Krüger regt einen kleinen Umtrunk vor Ort an, wenn auch die Halstenbeker Seite fertig ist.

Die erste Fahrradstraße in Pinneberg

Wir hoffen, dass dies ein wichtiger Schritt ist, damit mehr Bürger mit dem Rad von Halstenbek nach Pinneberg fahren und umgekehrt genauso. Es gibt eine gewisse Chance, dass auch der Radschnellweg Elmshorn-Altona hier entlang führen wird. Aber das knobeln fachkundige Planer in den nächsten Jahren aus.