Im Rahmen des Stadtradelns in Pinneberg organisiert der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) inzwischen traditionell eine Radtour mit der Bürgermeisterin durch Pinneberg. Am vergangenen Sonnabend radelten 20 Pinneberger zusammen mit Frau Steinberg die 4-Flüsse-Tour, 18 Kilometer entlang von Pinnau, Mühlenau, Düpenau und dem Bredenmoorsbach.
In Europa leben fast 2/3 der Bevölkerung in Städten. Hamburg ist mit knapp 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Deutschland, der Ballungsraum Hamburg beherbergt etwa 2,7 Millionen Bürger. Die gesamte Metropolregion Hamburg zählt über 5 Millionen Einwohner. Während in der Stadt Hamburg die Bevölkerungsdichte 2.367 Einwohner pro km² beträgt, kommt die Metropolregion auf nur 192 Einwohner pro km². Viele Einwohner der Metropolregion pendeln täglich nach Hamburg. Daraus ergeben sich für die Metropolregion Hamburg enorme Herausforderungen.
Beim heute in Berlin vorgestellten Fahrradklima-Test des ADFC landete Pinneberg erneut auf einem der letzten zehn Plätze der fahrradfreundlichsten Städte seiner Größe. Über 100 Pinneberger hatten im Oktober 2016 an der bundesweiten Befragung teilgenommen. Bemängelt haben Pinnebergs Radfahrerinnen und Radfahrer vor allem die zu schmalen und holperigen Radwege, radfahrerfeindliche Ampelschaltungen sowie die mangelhafte Radwegführung im Bereich von Baustellen. Das ist schade, weil das Gros der Radfahrer die gute Erreichbarkeit des Stadtzentrums per Fahrrad positiv hervorhebt.
Auf dem Fahrradfrühling in Pinneberg Anfang April starteten wir die Kampagne "Fünf statt fünfzig!". Der ADFC Pinneberg fordert, dass die Stadt 5 Euro pro Einwohner in den Radverkehr investiert, statt wie bisher lediglich 50 Cent. Das ist nicht utopisch. Das ist der Betrag, der von Elmshorn und Hamburg ebenfalls investiert wird. In Kopenhagen sind es hingegen 40 bis 50 Euro, in Groningen sogar 100 Euro pro Einwohner. Traumhafte Verhältnisse, für Pinneberg leider auf absehbare Zeit nicht erreichbar.
Was ist der Hintergrund dieser Kampagne?
Die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Regionalentwicklung und Verkehr am 13. September 2016 war für den Radverkehr eine besondere: Es wurde nicht nur die regelmäßige Inspektion der straßenbegleitenden Radwege an Kreisstraßen beschlossen, auch für die Entwicklung von Radschnellwegen wurden die Weichen gestellt.