Wer am vergangenen Sonntag mit dem Rad unterwegs war und tags darauf mit Muskelkater im Schulter- und Armbereich aufgewacht ist, war bestimmt einer der Teilnehmer der ADFC-Tour „Pedal trifft Paddel“!
Am Sonntag um 10 Uhr trafen sich 26 gutgelaunte Menschen an der Drostei. Unser Tourleiter Bert begrüßte alle auf das Herzlichste und hielt die obligatorische Ansprache mit den Hinweisen auf die Regularien unserer Touren. Im Anschluss gab unser Drachenboottrainer Jörg auf einem Stein stehend und getreu dem Motto der Tour mit einem Original-Holzpaddel in der Hand einen Ausblick auf das, was uns in den nächsten Stunden an und auf der Alster erwarten würde. Dieses Bild erinnerte mich unwillkürlich an Neptun, nur nicht so martialisch.
Die Radtour führte dann unter Berts souveräner Leitung über Rellingen durch das Niendorfer Gehege und an Kollau- und Tarpenbek-Wanderweg entlang zum Alster-Canoe-Club in der Ludolfstraße. Nach einer kurzen Trinkpause erfolgte dann die Einweisung in die Geheimnisse des Drachenbootfahrens. Dazu hatte sich Henning zu uns gesellt, ein weiterer erfahrener Trainer des Vereins. Er und Jörg machten uns mit launigen Worten mit dem unfallfreien Einsteigen, der richtigen Sitzposition, der Paddelhaltung und den unbedingt zu befolgenden Kommandos des Steuermanns vertraut. Dabei erfuhren wir, dass ein Drachenbootfahrer im besten Fall „stark, dumm und wasserfest“ ist. Das Sagen auf einem Drachenboot hat einzig der Steuermann und Widerrede gibt es nicht!
Na, das fängt ja gut an!
Nach dem Klarmachen der beiden Boote ging es unter Berücksichtigung des eben Gelernten (na ja, meistens wenigstens …!) auf die Alster. Nachdem wir zuerst feststellen mussten, dass beim Umsetzen der lautstarken Kommandos zwischen Theorie und Praxis Welten stehen konnten, lief es dann im Leinpfadkanal unserer Meinung nach schon ganz gut. Die Trainer waren sicherlich anderer Meinung, machten aber gute Miene … Ich weiß nicht warum, aber mir kam der Gedanke an eine Galeere!
Im Rondeelteich legten sich die Boote nebeneinander und Jörg gab einige interessanten Geschichten und Erklärungen zur Alster und zum Umfeld zum Besten. Danach paddelten (Unwort im Verein: ruderten) wir durch den Rondeelkanal auf die Außenalster mit Blick auf die Hamburg-Skyline und dann in die Alster zurück. Während diese Fahrt noch relativ entspannt vonstatten ging, hatten sich unsere Trainer für den letzten Kilometer noch zwei Rennen zwischen den beiden Booten ausgedacht. Der dabei entfachte Ehrgeiz ist bestimmt auch ein Grund für den Muskelkater. Die Hafeneinfahrt verlief problemlos und die Boote wurden unter Beteiligung aller an Land gezogen, gesäubert und abgedeckt.
Hierbei konnte auch die Kleidung trocknen, die beim einen oder anderen doch nicht so sauberen Eintauchen der Paddel in Mitleidenschaft gezogen worden war. Wassersport eben! Nach einer Picknickpause (mit leckerem Kuchen und Sekt - natürlich alkoholfrei - von Matthias) schwangen wir uns wieder auf die Räder und Bert führte uns durch Harvestehude, Eimsbüttel, Stellingen und dann an der Bahntrasse entlang sicher nach Pinneberg zurück.
Alle Teilnehmer äußerten sich begeistert über diese interessante Kombination von Sport und Freizeitvergnügen und forderten eine Wiederholung im nächsten Jahr. Dazu sagte uns Jörg, dass seine Ehefrau dabei ein gewaltiges Wörtchen mitzureden habe. Seine Angetraute fordere eine Einschränkung seiner vielen Aktivitäten. Daher unsere Bitte an Frau Beyer: Gönnen Sie Ihrem Mann und insbesondere auch uns den Spaß und sagen Sie Ja zu einer Tour im nächsten Jahr! Vielen Dank im Voraus!